Im Ernst, Leute, ich bin der Alfred, und ich kann alles erklären...

(über eine ontologische Herangehensweise an die Kosmologie)


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Na ja, Solipsismus, das ist fast so etwas wie eine Krankheit. Es ist, und da wären wir wieder beim anfänglichen Thema, quasi auf den Gipfel getriebene Egozentrik. Jaaaa, ich weiß; das ist eigentlich der falsche Begriff - richtiger ist "Egoismus", denn der entspricht dem sogenannten "ethischen Solipsismus". Aber ich hab's einfach nicht fertig gebracht, gleich zu Anfang dieses Blogs, oder was auch immer das hier sein soll, mit der Aussage "ich bin Egoist" daherzukommen. Das klingt viel negativer, als zu sagen, ich sei Egozentriker.

Doch keine Sorge, meine beiden Katzen therapieren mich mit Erfolg.

O.K., den "ethischen Solipsismus" ham'wa jetzt schon mal; dann gibbet noch den methodologischen und den metaphysischen Solipsismus. Der methodologische bedeutet laut Wikipedia, um dieses "Online-Lexikon des Laienwissens" erneut zu strapazieren, dass die Bedeutung konzipierter, also sich selbst zurechtgelegter Begriffe einzig und alleine von den Bewusstseinszuständen eines denkenden Wesens abhängt. Zum Beispiel, wenn einer nüchtern total gegen das Autofahren unter Alkoholeinfluss ist, dann hockt er sich stockbesoffen doch ans Steuer, weil er sich den Begriff "Nüchtern" entsprechend seinem Bewusstseinszustand neu zurechtgelegt hat; er sagt dann einfach "Kanufahr'n". Seine Ehefrau, die verzweifelt versucht, ihm den Autoschlüssel wegzunehmen, wird in ihrem steten diesbezüglichen Bemühen schlicht ignoriert oder vielleicht sogar aus dem Auto geschubst (im Idealfall, solange dieses noch dasteht und sich nicht bereits in schlangenlinienförmiger Bewegung befindet, die ganz sicher nicht als reine Translation bezeichnet werden kann).

Interessieren tut uns aber hier der metaphysische Solipsismus: Nur das eigene Ich existiert. Es gibt nichts außerhalb des eigenen Bewusstseins, auch kein anderes Bewusstsein.

Und diese Auffassung konnte ich mit Hilfe der Russellschen Antinomie widerlegen; es ist zwar so, dass die Menge, die der Betrachter/Beobachter in dem hier vorgestellten Modell ist, sämtliche existenten Elemente beinhaltet, doch außer ihm gibt es noch sieben weitere Teilmengen, die nicht zu ihm gehören - sie existieren außerhalb von ihm.


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