Im Ernst, Leute, ich bin der Alfred, und ich kann alles erklären...

(über eine ontologische Herangehensweise an die Kosmologie)


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Hmmm... Wie geh'n wir ihn denn mal an, diesen scheinbaren Widerspruch zwischen meiner Aussage, am Antipol des Beobachters befände sich alles in Ruhe, und der Aussage, dass das Universum expandiert?

Also gut. Ich will Euch nicht auf die Folter spannen, dafür bin ich einfach zu nett (Frauen bestätigen mir das auch immer, weshalb ich bis jetzt mit meinen sechzig Jahren noch Single bin - aber dass ich ein Frauenversteher bin, muss ich entschieden von mir weisen - allenfalls dürft Ihr mich "Katzenversteher" nennen!). Also: Wie Ihr Euch schon denken könnt, wenn Ihr die Bildchen auf den Seiten 18 und 23 betrachtet, die Expansion findet in Form von Quantensprüngen statt; "Zeit" ist eine Illusion; das "Alter des Universums" ist nur ein Eindruck, der sich aus dem jeweiligen Quantenzustand des Beobachters ergibt. Diesen Quantenzustand kennzeichne ich durch eine Quantenzahl, die ich in meiner Arbeit "Bildzahl" genannt habe. Aufeinanderfolgende Quantenzustände dieser Art hängen zwar logisch miteinander zusammen, müssen aber durchaus nicht "nacheinander" (in einem "meta-", also "über-"zeitlichen Sinne) erfolgen.

Au weia.

Nu' hat's den Frauenverst... 'Tschuldigung, Katzenversteher endgültig erwischt, werdet Ihr Euch denken.

Nein! Jetzt schaut's Euch doch einfach noch mal das animierte Bildchen vom expandierenden Rosinenbrot an; das veranschaulicht richtig schön, was ich meine. Erst hat es 20 Zentimeter Durchmesser, dann plötzlich 40 - und so ähnlich ist es auch beim Universum; wenn wir den Zustand mit den drei strukturlosen Tänzern auf der eigenschaftslosen Theaterbühne mit der Bildzahl M=1 kennzeichnen, dann entspricht das dem 20-Zentimeter-Phall, äh, Fall - und der 40-Zentimeter-Fall, so lang is keiner (also bitte, außerdem geht's hier um den Durchmesser), das wäre dann der durch die Bildzahl M=2 gekennzeichnete.

Ich möchte das mit den Quantensprüngen noch etwas verdeutlichen. Wie Ihr ja wisst, können angeregte Atome schlagartig durch Abgabe eines Photons in ihren "un-angeregten" Grundzustand zurückfallen. Sie können aber auch ein weniger energiereiches Photon abgeben und in einen weniger angeregten Zustand gelangen. Und ich behaupte, dass es sich ganz genau so mit der Testmenge verhält, auch wenn die aus ganz vielen Atomen bestehen sollte. Und jede Testmenge führt ihre gesamte "Vergangenheit" in ihrer eigenen Struktur mit sich; springt sie in einen nur etwas weniger angeregten Zustand "hinunter", dann ist ihre "Vergangenheit" einfach entsprechend "kürzer" - die Testmenge merkt das aber gar nicht. Eben war sie offenbar noch in einem Universum, das wie das heutige 13,8 Milliarden Jahre alt war, und plötzlich hat dieses Universum, sagen wir mal, nur noch 5 Milliarden Jahre "auf dem Buckel", und die Testmenge, also quasi die "Brille" des Beobachters, die aber mindestens einem Teil eben dieses Beobachters strukturell voll und ganz entspricht, merkt das nicht im Geringsten, denn das, was letzterer als Vergangenheit empfindet, ist ausschließlich in ihm selbst enthalten bzw. begründet...

Konsequent zuende gedacht, ist es sogar in "meta-zeitlichem" Sinne (womit ganz klar eine weitere Zeitdimension hier eingeführt wird) viel wahrscheinlicher, dass sich der Beobachter aus einem nach unserem herkömmlichen Zeitverständnis älteren Zustand in einen jüngeren begibt, denn auch in dieser "Meta-Zeit" setzt sich auf Dauer der Trend durch, dass er aus einem angeregten in einen weniger angeregten Zustand gelangt! Statistisch betrachtet, würden Ereignisse entlang dieser "Meta-Zeit"-Dimension nach unserem Verständnis einer rückwärts laufenden Zeit entsprechen...

Doch nun zurück zu der von mir bereits angekündigten Frage, was es denn noch auf unserer eigenschaftslosen Theaterbühne mit ihren strukturlosen drei Tänzern Anderes gibt, das sich in relativer Ruhe zueinander befindet...


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