Im Ernst, Leute, ich bin der Alfred, und ich kann alles erklären...

(über eine ontologische Herangehensweise an die Kosmologie)


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Denn das auf der vorherigen Seite Dargestellte ist ja schön und gut, solange die Krümmerei sich in einem räumlich dreidimensionalen Raum abspielt. Für die Phantasie schwierig wird es eben dann, wenn der dreidimensionale Raum selbst in Richtung einer vierten Dimension gekrümmt wird. Das gilt laut Einstein für unser Weltall. Und wenn, wie ich in meiner Arbeit zeigen kann, diese Krümmung positiv ist, dann liegt mein Antipol, wenn ich der Betrachter/Beobachter bin, buchstäblich in jeder Richtung!

Ist doch klar, oder? Denn ein Lichtstrahl, der von meinem Antipol stammt, bewegt sich entlang der Krümmung fort; zuerst entfernt er sich von seinen Kollegen, bis er den Äquator der universellen, vierdimensional gekrümmten Kugel erreicht, und ab dort nähert er sich sukzessive wieder den anderen Lichtstrahlen, bis alle gemeinsam bei mir, dem Beobachter konzentrisch zusammenlaufen.

Auch, wenn wir uns die vierdimensionale Kugel nicht vorstellen können - mit dem sogenannten "niederdimensionalen Abbild" derselben, also einer ganz gewöhnlichen Kugel, da haben wir in dieser Hinsicht wohl keine Probleme. Und es fällt Euch bestimmt nicht schwer, Euch klar zu machen, dass etwas am besagten Antipol im wahrsten Sinne des Wortes in jeder Richtung liegt; deshalb befindet es sich relativ zu mir, dem Beobachter, völlig in Ruhe. Es kann sich schließlich nicht von einem Punkt zum anderen bewegen... Obwohl wir da nun wieder peripher beim Thema "Schrödingers Katze" landen, wenn wir die einzelnen Photonen betrachten; erreichen die nämlich mich, den Beobachter, dann kommen sie aus ganz unterschiedlichen Richtungen daher, auch wenn sie alle vom Antipol stammen; die Richtung der Lichtblitze, die ich jeweils sehen würde, wenn sie auf meine Netzhaut treffen, ließe sich nicht vorhersagen und wäre rein zufällig. Doch, wenn der Zufall es gerade wollte, es könnte der Eindruck entstehen, dass sich die Quelle dieser Lichtblitze auf dem Firmament herumbewegt, falls die entsprechenden Photonen gerade mal passend nacheinander so eintreffen, dass sie diesen Eindruck bewirken. Das wäre aber wirklich nur eine Art "Pseudo-Bewegung"...

War es bis jetzt friedlich, so kommt mittlerweile zunehmende Unruhe bei vielen unter Euch auf; das weiß ich sicher. Denn die Rufe kann ich bis hierher hören: "...und was ist mit der kosmischen Expansion?!? Was ist mit der Rotverschiebung, die proportional mit dem Abstand zu fernen Galaxien zunimmt? Davon war bis jetzt überhaupt keine Rede!!! Ganz im Gegenteil, da wird was von einem Antipol erzählt, der sich relativ zum Beobachter in Ruhe befinden soll! Totaler Quatsch! Wenn, dann entfernt der sich rasend schnell vom Beobachter!!! Wahrscheinlich sogar mit Lichtgeschwindigkeit, wenn er und der universelle Horizont übereinstimmen. Was soll'n das für'n blödes kosmologisches Modell sein, bei dem die Expansion des Universums einfach unter den Tisch fällt?!?"

Na ja, dann woll'ma mal diesen Kritikern was Gutes tun. Auch wenn ich noch ein paar Worte über Dingens, die ebenfalls relativ zueinander ruhen, loswerden möchte, aber gut, das verschiebe ich auf später. Guckt Euch mal das folgende animierte Bildchen an:

(Quelle: http://map.gsfc.nasa.gov/universe/bb_tests_exp.html)

Das Bild stellt einen Hefeteig dar, aus dem ein Rosinenbrot werden soll. Wenn der Hefeteig aufgeht, wird das Brot immer größer; die Rosinen in seinem Inneren entfernen sich aber auch entsprechend voneinander.

Und das gilt ebenfalls für unser gesamtes Universum; je weiter Lichtquellen von uns entfernt sind, umso stärker ist das Licht ins Rote hinein verschoben, wenn es uns erreicht - das ist der sogenannte Doppler-Effekt, den es auch bei Schallwellen gibt - jeder kennt das: Ein hupendes Auto fährt an uns vorbei; solange es auf uns zukommt, ist der Ton der Hupe höher, also kurzwelliger, und passiert es uns, dann wird der Ton gleich deutlich tiefer, und das bleibt so, während sich das hupende Auto wieder von uns entfernt. Lichtquanten sind auch Wellen; je kürzer deren Wellenlänge, um so blauer ist das Licht, je länger, um so roter ist es.


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