Im Ernst, Leute, ich bin der Alfred, und ich kann alles erklären...
(über eine ontologische Herangehensweise an die Kosmologie)
Darin wird eine Katze so festgebunden, dass sie unweigerlich von der Kugel eines Gewehrs getroffen werden müsste, dessen Abzug durch ein elektronisches Gerät betätigt werden kann. Dieses wird bereits durch ein einziges auf einen geeigneten Sensor treffendes Lichtteilchen, also ein Quant, das "Photon" genannt wird, ausgelöst und bewirkt damit den tödlichen Schuss. Das Gerät wird hinter einem halbdurchsichtigen Spiegel montiert, so dass die Hälfte des auf diesen Spiegel treffenden Lichts hindurchgelangt und die andere Hälfte desselben reflektiert wird. Die ganze hier beschriebene Versuchsanordnung wird nun in einen Kasten plaziert, welcher keine Information darüber nach Außen lässt, ob die Katze noch lebt oder schon erschossen wurde. Dieser Kasten hat nur eine Öffnung, durch die ein Photon eindringen kann, um dann auf die besagte halbdurchsichtige Scheibe zu treffen. Nun stellt sich die Frage, was das Ergebnis dieses Versuchs sein wird.
Auf den ersten Blick wird man anscheinend mit zwei Möglichkeiten konfrontiert: Es passiert entweder gar nichts, weil das Photon vom halbdurchsichtigen Spiegel reflektiert wird, oder es tritt der Fall ein, dass es hindurchgelangt, woraufhin der Mechanismus ausgelöst wird, welcher den tödlichen Schuss auf die Katze bewirkt. Bevor man den Kasten öffnet, kann man keine Entscheidung darüber fällen, ob die Katze noch lebt oder bereits tot ist, doch besteht kein Zweifel daran, dass eine der beiden Möglichkeiten gegeben sein muss, ob man nun in den Kasten hineinsehen kann oder nicht.
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© 2016 Alfred Kühne, Teufelsgrabenweg 2A, 83626 Valley, Deutschland/Germany